erschienen 2014
Gebundene Ausgabe
416 Seiten
ISBN: 9783463406404
Das Buch
handelt von der 15-jährigen Mira, die als Jüdin im Warschauer Ghetto als Schmugglerin
arbeitet, um ihre Mutter und ihre Schwester zu ernähren. Als die Deportation
der Juden beginnt, schließt sie sich einer Widerstandsgruppe an und kämpft
gegen die Deutschen.
Mira wohnt
zusammen mit ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester in einem Zimmer eines
Hauses im Warschauer Ghetto. Sie versorgt ihre Familie, indem sie schmuggelt
und dabei immer riskiert von der Judenpolizei erwischt zu werden. Als die
Deutschen anfangen das Ghetto „umzusiedeln“, was für diese nur ein Synonym für
deportieren ist, verstecken Mira und ihre Familie sich. Als das Versteck droht
aufzufliegen, stellt sich Mira freiwillig zur Deportation zur Verfügung um ihre
Mutter und Schwester zu retten. Auf dem sogenannten Umschlagplatz, wo alle
Juden versammelt werden, wird sie von einem Mitglied der Widerstandsgruppe
freigekauft, der eigentlich auf der Suche nach einem Kameraden war. Dieser, so
versucht Mira ihm zu verstehen zu geben, sei aber schon längst auf dem Weg ins Konzentrationslager,
und er solle sie stattdessen befreien. Doch als Mira wieder nach Hause kommt
und ihre Familie aus dem Versteck befreien will, ist das Versteck geöffnet und
ihre Familie tot, erschossen. Dies ist Miras Anstoß sich der Widerstandsgruppe
anzuschließen und sich an den Deutschen zu rächen.
Das Buch ist
aus der Sicht Miras erzählt und spielt hauptsächlich in den Jahren 1942/43. Sie
ist eine der wenigen fiktiven Personen in diesem Buch, denn viele Charaktere haben
reale Personen zum Vorbild, wie zum Beispiel der Leiter des Waisenhauses Janus
Korzcak oder der verrückte Bettler Rubinstein. David Safier hat sich also keine
imaginäre Welt erdacht, sondern eine fiktive Hauptperson die Geschehnisse im
Warschauer Ghetto erleben lassen, was das Buch für den Leser noch viel realer
erscheinen lässt.
Mich hat das Buch sehr mitgerissen. Es
hat mich zum Weinen und vor allem sehr viel zum Nachdenken gebracht. Der Satz „Was
für ein Mensch willst du sein?“ zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch
und jedes Mal habe ich mich aufs neue fragen müssen, wie ich in diesen
Situationen gehandelt hätte, welche Entscheidungen ich getroffen hätte. Wie
weit wäre ich gegangen um mein und das Leben meiner Familie zu schützen?
Das Buch zeigt auf eine grausam ehrliche Art
und Weise, wie weit die Widerstandskämpfer gingen, um, wenn nicht schon ihr
eigenes Leben, dann wenigstens das Leben der späteren Generation von Juden zu
ändern. Sie wehren sich gegen die Deutschen und lassen die Erniedrigungen nicht
länger über sich ergehen. Allerdings zeigt es auch, wie allein sie damals
dastanden, denn die Polen aus Warschau haben lieber dabei zugesehen, was den
Juden passiert, als ihnen zu helfen.
Doch das Buch ist nicht nur traurig, grau und
negativ, wie es bis jetzt vielleicht vermuten lässt. Denn zwischen all dem Leid
und dem Schrecken im Ghetto entsteht zwischen Mira und …., dem Mitglied der
Widerstandsgruppe der sie freigekauft hat, eine wunderbare Liebesgeschichte,
die aber nicht im Mittelpunkt des Buches steht. Dieses Buch ist eins der
tollsten Bücher, die ich je gelesen habe!
Und daher gebe ich dem Buch 5 von 5 Herzen!
♥♥♥♥♥/♥♥♥♥♥
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